Manfred Maurenbrecher & Cynthia Nickschas

Im Doppelpack

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24.03.2017

Manfred Maurenbrecher

Manfred Maurenbrecher veröffentlichte gerade ein angriffslustiges neues Album, das seine Hörerschaft auch gerne mal der Möglichkeit einer Überforderung aussetzt. Wie alle anderen Platten auch, ist "Rotes Tuch" nicht ein weiteres Maurenbrecher-Album und schon gar kein zweites "no go", der Vorgänger, der mit dem Preis der Dt. Schallplattenkritik ausgezeichnet worden war. Maurenbrecher zeigt sich als virtuoser Mann am Klavier. Natürlich ist man allein schon wegen der ausgetüftelten inhaltlichen Beschäftigung mit Themen wie der Ukraine-Krise, prekären Arbeitsverhältnissen oder gewaltbereiten Jungs aus gutem Elternhause versucht, das Album als klug oder intelligent zu bezeichnen, liefert es damit jedoch nur einer anzunehmenden elitären Langeweile aus.

Presse: Gäbe es auf der Welt so etwas wie Gerechtigkeit, ganze Fußballarenen müssten ihm zujubeln.

 

Cynthia Nickschas

In einem groovigen Mix aus Blues, Folk und Soul mit punkigen Untertönen, prangert Cynthia Verdummung, Geldgier und Leistungsdruck einer scheinbar immer gleichgültiger werdenden Gesellschaft im selben Maße an, wie sie leidenschaftlich mehr Liebe, Toleranz, Spaß und Freiheit fordert. Mit Ihrer CD „Kopfregal“, erschienen beim Konstantin Weckers Label Sturm & Klang, hat die 28-jährige Powerfrau einen kometenhaften Aufstieg in Deutschlands Liedermacherszene hingelegt - ohne Ende in Sicht! In den Konzerten begeisterte sie das Publikum. Ein Highlight der Support für ihren Mentor Konstantin Wecker bei seinen letzten beiden Touren.

Zuschauerstimmen: Wie großartig, NEIN, wunderbar, NEIN, phantastisch, NEIN. Eher alles zusammen … Absolut GENIALE MUSIK!

 

 

Manfred Maurenbrecher
Das 62-jährige Berliner Liedermacher-Urgestein und Godfather der deutschsprachigen Kleinkunstszene singt seine Geschichten und erzählt seine Lieder immer wieder neu. Bei diesem aufmerksamen Beobachter ist die banale Alltäglichkeit nicht weit vom aufregenden Abenteuer entfernt.

Presse:

    „Er ist die Bluttransfusion, die das deutschsprachige Chanson braucht, eine Unbekannte zwar noch, aber bereits eine unbekannte Größe.“ Stuttgarter Zeitung

    „Die wohl einzig wirklich große Entdeckung der gehobenen deutschen Unterhaltungsmusik, Abteilung Liedermacher.“ Die Zeit

    „Manfred ist einer der besten Texter in diesem unserem Lande. Wunderbare Bilder. Gut, Maurenbrecher hat keine Breitenwirkung, aber Scheisse ist noch lange nicht lecker, nur weil Millionen Fliegen sie fressen.“ Wolfgang Niedecken

    „So gar nichts Besserwisserisches, Hochgezüchtetes oder Raffiniertes haftet diesem schrulligen Mann an, wenn er schwitzend ins Klavier faßt, als müsse er die Töne von den Tasten reißen. Dabei sind seine Songs literarisch, sie stecken voller Kraft und Ausdruck, nähern sich dem Hörer vorsichtig, um dann, einmal angekommen, umso nachhaltiger zu treffen. Wie kein anderer hierzulande schafft Manfred Maurenbrecher Platz zwischen den Zeilen.“ Thommie Bayer

    „Geheimtip auf Lebenszeit: Das ist wohl das Schicksal des heute zweiundvierzigjährigen Literaten, Sängers und Pianisten Manfred Maurenbrecher. Wäre er Amerikaner und gäbe es auf der Welt überhaupt so etwas wie Gerechtigkeit, ganze Fußballarenen müßten ihm zujubeln.“ FAZ

    „Manfred Maurenbrecher ist keine Randerscheinung des deutschen Showbusiness, sondern ein Exzentriker ohne Allüren, ein liebevoller Priester der Gegenkultur, dem die Kunst und das Sein wichtiger sind als die Vermarktung.“ Märkische Allgemeine

    „Der vermutlich beste deutsche Songwriter braucht keine Hits. Er ist wie ein Fels in der Brandung der hektischen Postmoderne, seine intelligenten Texte funkeln von Sprachwitz und Ironie.“ Der Tagesspiegel

 

Preise: Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis, Preis der Deutschen Schallplattenkritik für die CD Ende der Nacht, Liederbestenliste: CD Glück Platte des Monates November, Liederpreis 2010 der Liederbestenliste für das Lied Hoffnung für alle

 

Biografische Baustellen
Als Kind im Westen Berlins gut Freund mit sämtlichen Kohleträgern, weil sie so wunderbar dreckig sein durften.  Lieblingsspiel: Eisenbahn - nicht fahren, sondern selber eine sein, quer durch die Wohnung und bis zur Kohlenhandlung. Mit 9 aus der elterlichen Bibliothek eine überdimensionale Brücke gebaut und dabei den Roman "Fluß ohne Ufer" von Hans Henny Jahnn in die Finger gekriegt: erstes Vorbild. Mit 15 beim Wettauchen in der Havel von DDR-Grepos aus dem Wasser gefischt: "Nu, Jungchen, diss iss de Stootsgränze!" Seither von späterer Wiedervereinigung überzeugt. Mit 17 höllisch verliebt in die Tochter einer der Kohlenträger - radikale Weltbildveränderung, nicht nur gegenüber diesem Berufsstand.

Ein Jahr später erstes selbstverdientes Geld als Rudi-Dutschke-Double. Von Embryo im Bauch einer Mitdemonstrantin deutlich als "mieser Altachtundsechziger" beschimpft - schwere Selbstzweifel. Auf den Spuren des verschollenen Komponisten G. A. Horn in den Wäldern Nordkanadas, Nebenerwerb als Charlie-Chaplin-Double. Von selbstgeführtem Axthieb verletzt in einen Krankenwagen verfrachtet, dessen Fahrer auf den Serpentinen der Rockies derart in Trance geriet, dass er durchbrauste bis an die südliche Westküste der USA. Endgültiger Maschinenschaden in Malibu. Inspirierte Sommernacht mit Bob Dylans Gärtnerin. Zweite Liebe, zweites Vorbild. In den Siebzigern Literaturforschung und erstes Lied: "Ich wäre so gerne ein Zug". Unvergessliche Auftritte zwischen Havanaghila und Cocaine. Erste selbstproduzierte LP "Rotz und Räume". Kurz darauf von dem österreichischen Trommler Schreckenegger für das Labyrinth der Profi-Unterhaltungsbranche entdeckt. Angebot als Fassbinder-Double gnadenlos abgelehnt. Aus einem Interview jener Tage: "Warum singen Sie manchmal so dreckig?" - "Das ist eine Kohlefrage." Mit der Tochter eines Heizöllieferanten ein halbes Jahr auf der Insel Kreta. Dann begann die tägliche Arbeit. Mittlerweile 6 LPs, 2 Bücher, 1 Familie.

Neulich in der U-Bahn die deutliche Stimme eines Embryos aus dem Bauch einer Mitfahrenden: "Du wirst mir mal sehr viel bedeuten."

 

Cynthia Nickschas
Ein Highlight war für Sie, Konstantin Wecker bei seinen “Ohne Warum”, “40 Jahre Wahnsinn” und teilweise „Revolution“-Touren zu begleiten. Zusammen mit Liedermacher Felix Meyer rockte Cynthia genauso die Bühne wie mit ihrer eigenen Band, Cynthia Nickschas & Friends - bestehend aus zweiter Gitarre (Stefan „Doc“ Janzik), Akustikbass (Christoph Wegener) und Cajón, bzw. Schlagzeug (Mario Hühn), Saxophon (Christian "Zet" Zerban) und kürzlich hinzugestoßener Geige (Alwin Moser).

Zahlreiche TV-, Radio- und Festivalauftritte (wie der ARD/3Sat Labelabend "Sturm und Klang", einer Doku über Cynthia, sowie das BR-Konzert "Songs an einem Sommerabend") vergrößerten ihre Fanbase zusätzlich, die weiter stetig anwächst.

Alles schissig? Generation Blöd? Verdummt genug? Warum ist vieles so wie es ist? Wo bleibt das Niveau? Der Gedankensalat sortiert sich im geräumigen Kopfregal. Gold glänzt nicht! Positiv denken! Zum Glücklichsein gehören Tanzen, Lachen, Lieben – und den eigenen, individuellen, authentischen Weg zu gehen.

Das bringt die CD von Cynthia Nickschas auf den Punkt. Die Mitte 20 jährige ehemalige Straßenmusikerin ist ein junger, kritischer, wacher, leben und lieben wollender Mensch von heute, der Wege und Perspektiven in dieser entpersönlichten Leistungsgesellschaft der Verdummung.sucht. Statt dies nur in der Musiksprache des Rap auszudrücken, singt sich Cynthia mit bluesiger bis souliger Stimme zu einer Musik, die den ganzen Körper durchpulst, vom Kopf bis in die Beine, die Seele aus dem Leib. Nahezu sogartig wird man von den Liedern mitgerissen. Man kann sich hineinfallen, von der Musik mitreißen und die Texte unbewusst auf sich wirken lassen.

Preise u.a. Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für junge Liedermacher